LTE und DVB-T
DVB-T-Geräte und die entsprechende Antenne empfangen beide Funksignale im 800-MHz-Band. Wenn das LTE-800-Signal zu stark ist, kann das DVB-T-Signal beeinträchtigt oder sogar überlagert werden. Mögliche Auswirkungen sind Bild- und Tonstörungen (einzelne Pixelausfälle oder Soundunterbrechungen), ein eingefrorenes Bild oder im schlimmsten Fall der vollständige Ausfall des Signals. Anders als bei analogen Signalen treten Störungen bei digitalen Signalen plötzlich auf und können bei einer deutlichen Verschlechterung der Empfangsbedingungen auftreten.
Störungen können durch Strahlungen von LTE-Sendeanlagen (Basisstationen) und LTE-Endgeräten (USB-Surfstick, Modem oder Handy) verursacht werden. Normalerweise sind die Störungen bei Endgeräten problematischer, da sie näher am DVB-T-Empfänger sind. Außerdem senden LTE-Endgeräte nicht konstant Daten.
LTE und DVB-C
LTE-800 kann auch den Empfang über TV-Kabelnetze (analog und digital (DVB-C)) beeinträchtigen, zum Beispiel wenn das Mobilfunksignal in unzureichend abgeschirmte Kabel oder Empfänger abstrahlt und das TV-Signal auf derselben Frequenz überlagert (= Gleichkanalstörung).
Zusätzlich können auch Benutzer, die Telefon- und Internetverbindungen über das Kabelnetz verwenden, betroffen sein.
Beispieldarstellung einer DVB-T-Störung:
Hilfe bei Störungen
Ob Störungen auftreten, ist von einer Vielzahl verschiedener Faktoren abhängig. Es muss nicht nur die Signalstärke beim DVB-C oder DVB-T bedacht werden, sondern auch die Sende- und Empfängersituation beim LTE. Neben den verwendeten Geräten sind auch Kabel und Antennen von Bedeutung. Es ist schwierig zu bestimmen, wodurch eine Störung letztendlich verursacht wird. Theoretisch ist es zum Beispiel möglich, dass in einem Mehrfamilienhaus einige Wohnungen betroffen sind, andere nicht.
Wenn Störungen auftreten, lassen sie sich im Allgemeinen durch geeignete Gegenmaßnahmen beheben. Dazu muss jedoch die genaue Ursache festgestellt werden. Je nach Umgebung sind verschiedene Schritte erforderlich.
Störungen innerhalb eines Haushalts
Wenn Störungen innerhalb eines Haushalts auftreten, in denen ein LTE-Endgerät verwendet wird, sollten sie sich relativ leicht beseitigen lassen: Zunächst sollte das Endgerät möglichst weit von dem betroffenen TV-Empfänger aufgestellt oder die Antenne neu ausgerichtet werden, nach Möglichkeit in einem anderen Raum. Außerdem ist es wichtig, für eine gute Empfangsqualität beim Endgerät zu sorgen. Am besten wird es in der Nähe eines Fensters platziert. Bei einer besseren Verbindungsqualität zwischen der Sendeanlage und dem Endgerät verringert sich die Stärke des Übertragungssignals.
Störungen von außen
Falls Störungen plötzlich auftreten, ohne dass ein neues LTE-Endgerät im Haushalt aufgestellt oder das Empfangssystem geändert wurde, sollten Sie zuerst die Website des Mobilfunkanbieters konsultieren. Die meisten Mobilfunkanbieter stellen regelmäßig Updates zur Ausweitung ihrer Netze bereit. Es ist möglich, dass eine neue LTE-Mobilfunksendeanlage in der Nähe errichtet wurde. Wenn LTE-800 verfügbar ist, ist entweder eine Sendeanlage oder das LTE-Endgerät eines Nachbarn für die Störung verantwortlich. In diesem Fall sollten Sie sich zunächst an die zuständige Behörde (Bundesnetzagentur) wenden.
Wird das DVB-T-Signal über eine Außenantenne empfangen, kann ein anderer Antennentyp Störungen beheben, die durch LTE-800 verursacht werden (Wechsel von einer Rundstrahlantenne zu einer Richtantenne). Anders als eine Rundstrahlantenne kann eine Richtantenne direkt auf den DVB-T-Sendemast ausgerichtet werden (dies hilft allerdings nicht, wenn sich der LTE-800-Sender in derselben Richtung befindet). Wenn das DVB-T-Signal über eine Innenantenne empfangen wird, kann der Standort der Antenne geändert werden. Lässt sich die Situation dadurch nicht verbessern, kann eine Richtantenne eingesetzt werden.
Eine vergleichsweise einfache und effektive Lösung kann ein Filter zwischen der DVB-T-Antenne und dem TV-Gerät sein. Entsprechende Filter lassen das TV-Signal durch und blockieren das LTE-Signal vollständig. Aufgrund des geringen Frequenzabstands zwischen LTE-800 und DVB-T funktioniert diese Lösung nur mit Einschränkungen. Zurzeit dämpfen alle erhältlichen Filter auch das Signal in den oberen DVB-T-Kanälen mehr oder weniger stark. Unter Umständen können diese Kanäle nach der Installation eines Filters nicht mehr empfangen werden. Die Effektivität eines solchen Filters ist hauptsächlich von der jeweiligen lokalen Situation abhängig. So genannte aktive Antennen (mit Verstärker) sind besonders anfällig für Störungen durch LTE-800. Da mit aktiven Antennen keine LTE-Filter verwendet werden können, muss in diesem Fall die Antenne ausgetauscht werden.
Auch für DVB-C können solche Filter nicht verwendet werden, da das digitale Kabelfernsehen zum Teil dieselben Frequenzen wie LTE-800 verwendet und speziell diese Frequenzen gestört werden. Eine viel versprechende, aber teure Lösung ist das schrittweise Ersetzen aller verwendeten Komponenten, die von Störungen durch das LTE-Signal betroffen sind. Diese Komponenten sind Kabelverbindungen, TV-Empfänger oder Modem.